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Der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaft ging an zwei Spieltheoretiker.
Diese haben sich bereits eines der dringlichen Probleme angenommen – der Nachfrage an Nierenspender. Es gibt genügend Menschen, die bereit wären für Verwandte oder Freunde eine Niere zu spenden, doch oft besteht eine Unverträglichkeit und der Körper des Patienten stößt die verpflanzte Niere ab. Die Wissenschafter bauten nun einen Markt auf, der die inkompatiblen Paare vernetzte und so die Chance erhöhte, doch noch zu einer passenden Niere zu kommen. Dieses System funktioniert ohne Geld. Auch die, die keinen Spender haben profitieren davon, denn wenn es mehr Nieren am Markt gibt, rücken sie auf der Warteliste schneller vor.
Alvin E Roth und Lloyd Shapley heißen die beiden. Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass der Nobelpreis an ein Forscherteam geht, dass sich mit Alternativen zum derzeitigen Anerbot-Nachfrage Paradigma beschäftigt. „Economics is about real life…“sagt Alvin E. Roth in seinem Interview und da muss man ihm Recht geben.
Oft lassen sich Probleme dadurch lösen, dass man sich von den üblichen Voraussetzungen und Glaubenssystemen löst – wie zum Beispiel wem man eine Niere spenden möchte.
Eine weitere Nachricht vom Nobelpreiskommitee: Der diesjährige Preis für Medizin und Physiologie ging an ein Forscherteam, das nachgewiesen hat, dass reife Stammzellen verjüngt werden können und damit wieder in ihr pluri-potentes Stadium zurückgeführt werden können. Das hat ungeahnte therapeutische Konsequenzen. Man nimmt eine Körperzelle, reprogrammiert sie und beginnt dann, die gewünschten Zelltypen – zum Beispiel Nerven- oder Muskelzellen – zu züchten.
Schöne neue Welt. Man muss nur dran glauben…