Scharfe Radieschen

Die Seewinkler Gemüsebauern haben sich nach 20 Jahren der Zusammenarbeit von der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft LGV getrennt. Grund dafür war dass die LGV ausschliesslich auf beheizte Indoor Produkte setzt, die Seewinkler Gärtner aber Freilandgemüse ziehen. Dies ist nun zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal geworden. Paradeiser aus dem Gewächshaus oder von Hand gezogene Radieschen, die auch nach etwas schmecken ?

Für viele Menschen ist gesundes Essen wichtig geworden und es ist ein guter Schritt, bewusster zu werden. Was nehmen wir zu uns, wo kommt es her und was ist wirklich drinnen ?  Wir greifen nach Obst und Gemüse, im Wunsch nach gesunden frischen Nahrungsmitteln, aber die Chance ist groß, ein Produkt aus dem beheizten Gewächshaus nach Hause zu tragen.

Sonne und die Nährstoffe des Erdbodens sind Wachstumsfaktoren, die die Qualität des Nahrungsmittels und damit unsere Gesundheit nachhaltig beeinflussen. Natürlich spricht nichts dagegen im Winter auch einmal nach dem Glashaussalat zu greifen, aber spätestens ab März gibt es wieder Freilandgemüse aus der Natur. Es sollte uns allen  bewusst sein, dass nur die Natur und die natürlichen Nähr – und Abwehrstoffe geben kann. Effizienz und Profitabilität dürfen nicht zu Lasten der Gesundheit gehen. DerTrend der Gesetzgeber und der Anbieter Massenware zu bevorzugen, ist leider nicht zu übersehen.

Ein Gemüsekalender hilft dabei, saisonal zu genießen. Wer wirklich gesund essen will hält sich an die drei Merkmale: saisonal, regional und bio.

Es braucht bloss ein bisschen Aufmerksamkeit. Denn was man kauft, dass is(s)t man.

Nie wieder gesund essen müssen

Laut einer kürzlich veröffentlichen Umfrage, glauben viele Menschen zwar an die Vorteilen einer gesunden Ernährung, ernähren sich aber weiterhin „ungesund“.

Deutet diese Diskrepanz nicht auf einen wichtigen Umstand hin ?

Ich kann von den Vorteilen eines bestimmten Verhaltens vom Ansatz her überzeugt sein, dennoch entspricht mein Handeln nicht dieser Einstellung. Warum ist das so ?

Vielleicht weil wir es uns selber schwer machen. „Gesunde Ernährung“ klingt schon nach aufwendiger Zubereitung, Mehrkosten und Verzicht auf angenehme Gewohnheiten. Und überhaupt – was ist denn eigentlich gesund ? Zu verwirrend sind die Empfehlungen, zu undurchsichtig die medialen Anpreisungen des Gesundheitswertes vieler Nahrungsmittel und Produkte, zu komplex die Ansätze von Wissenschaft und Ernährungsmedizin.

Bei meinen Vorträgen werde ich oft gefragt: “ Wie soll man sich ernähren“ ? Meine Antwort darauf ist – finden Sie heraus, was Ihnen gut tut.

Wir gaben verlernt auf unseren Körper zu hören. Wir leisten geistige und körperliche Schwerarbeit, sind oft müde und erschöpft und wissen die uns zur Verfügung stehenden Energieressourcen nicht richtig zu nützen. Ist es Ihnen schon aufgefallen ? Wenn man zufrieden und rundum glücklich ist, spielt das, was man isst keine große Rolle. Es schmeckt, was man auf den Tisch bekommt und man macht sich über die gesundeErnährung weiter keine Gedanken.

Ungesundes Essen sind Fertiggerichte, Gerichte die einen zu großen Anteil an Fett und Kohlehydrate aufweisen und Produkte die Zuckerersatz, Farbstoffe und Konservierungsmittel enthalten.

Der erste Schritt ist sich bewusst zu machen, wie viel „ungesundes“ Essen wir eigentlich aufnehmen. Einfach beobachten. Was esse ich, wie fühle ich mich danach, wie reagiert meine Verdauung, fühle ich mich wohl ?

Es ist erstaunlich, wie das einfaches Beobachten unseres Verhaltens unbewusste Gewohnheiten und Verhaltensmuster aufdecken kann – und oft auch einfach auflöst.

Weniger ist mehr. Zeitmangel, Ablenkung und Erwartungen sind Realitäten des Alltags. Das Leben ändert sich und so auch die Ernährungsgewohnheiten. Es muss schnell gehen, allen schmecken und vor allem die richtige Energie geben. 

Man muss bei sich selbst beginnen. Ich empfehle als ersten Schritt immer die derzeitigen Gewohnheiten zu durchleuchten – und vor allem zu erfühlen. Wie fühle ich mich nach dem Mittagessen ? Könnte ich Bäume aufreißen, oder ist mein Magen bereits verstimmt über die Zufuhr von zu viel zu schwer und zu gehaltvoll? Also ganz ehrlich…

Und dann – ein kleiner Schritt nach dem anderen, ohne sich zu zwingen oder zu verzichten. Beginnen Sie damit, was sie gerne essen – und bereiten Sie es aus frischen, qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln zu. Das braucht weder aufwendig, noch teuer zu sein. Schnittlauchbrot, Eierspeis, Suppen, Eintöpfe, Obst – wertvolle Nahrungsmittel müssen nicht teuer sein und sind bei uns in guter Qualität überall zu bekommen.

Meine 3 Wegweise Ernährungs-tipps für optimale Energie lauten

Saisonal – weil uns die Natur die richtigen Nahrungsmittel zur richtigen Zeit zur Verfügung stellt

Regional – weil Lebensmittel die in unseren Breiten wachsen oder hergestellt werden, optimal für unsere Bedürfnisse sind

Typ-gerecht – weil jeder Mensch eine bestimme Konstitution hat, die das Bedürfnis nach Art und Zubereitung und Menge der Nahrung bestimmet.

Manchmal genügt es schon die Einstellung zu ändern. Also nicht „gesund“ zu essen, sondern darauf zu achten, dass das, was man isst optimale Energie gibt und schmeckt !