Im Schraubstock

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„Ich fühle mich wie im Schraubstock “ sagte unlängst eine Bekannte.

Ich glaube wir alle kennen dieses Gefühl, eingeklemmt zwischen Zwängen, Routine und Erwartungen zu sein. Kein Platz für Spontaneität, keine Nische für Kreativität und kein Spielraum für Experimente.

Es tut richtig weh im Schraubstock zu stecken.

Körperlich ist eine angespannte Muskulatur das Equivalent für das Schraubstocksyndrom. Schmerzende Schultermuskeln, verkrampfte Muskelpakete entlang der Wirbelsäule, eine unangenehme Spannung der Gesichtsmuskulatur, besonders der Kiefer.  Diese An-und Verspannung ist oftmals die Ursache für Rückenschmerzen und Unbeweglichkeit.

Ein Schraubstock hält mit eiserner Kraft etwas zusammen, das sonst auseinander fallen würde. Und im gewissen Sinne ist das auch bei uns Menschen so. Im Sinne der energetischen Medizin, gehört die Muskulatur zum Kreislauf der Leber, die wiederum zuständig ist, für den freien Fluss von Energie und Gefühlen. Im Sinne der westlichen Medizin, ist es der erhöhte vegetative Tonus der chronischen Stressreaktion,die für die schmerzhaft empfundene Anspannung und Verhärtung der Muskulatur verantwortlich ist.

Wir halten uns also mit aller Kraft aufrecht, obwohl wir lieber nachgeben würden. Aber würde dann nicht alles zusammenbrechen ?

Es macht Sinn, sich dem Schraubstock, der den freien Fluss der Energie und der Gefühle zurückhält und somit Beschwerden bereitet, kontemplativ zu begegnen und sich selbst ein paar Fragen zu stellen:

Woran versuche ich festzuhalten ? Welche Erwartungen versuche ich zu erfüllen ? Für wen muss ich mich aufrecht halten ? Versage ich mir Kreativität und Spontaneität ? Und -was würde passieren, wenn ich mich aus meinen eigenen Zwängen befreite ?

Oftmals hat das Gefühl im Schraubstock zu stecken auch mit unbewussten Ängsten vor Veränderung zu tun. Auf der einen Seite erahnt man neue Möglichkeiten, auf der anderen Seite möchte man Altes und Gewohntes nicht aufgeben. Um diesen Konflikt auszuweichen, auch weil man sich erschöpft oder ausgelaugt fühlt, wird oft eine „eiserne Haltung“ angelegt, die wiederum das Schraubstockgefühl verstärkt.

Was also tun ?

Bewegung ist hier das beste Mittel. Laufe, Walken oder Spaziergänge an der Natur bringt den Kreislauf´in Schwung. Auch energetische Übungen, wie zum Beispiel Yoga oder Pilates sind sinnvoll. Sehr hilfreich kann auch Körperarbeit, wie zum Beispiel die Feldenkraismethode sein, um unbewussten Blockaden auf die Spur zu kommen und über gezielte Bewegung die die verhärteten Muskeln, welche den Schraubstock der Seele bilden, zu lockern. Es geht nicht nur um eine Linderung der körperlichen Beschwerden – es geht auch um die Kausalität, die der Störung zugrunde liegt.

Überforderung und Pflichtbewusstsein, Angst vor Veränderung und festgefahrene Gedankenmuster gehören hier zu den klassischen Auslösern, denen man sich auf sanfte Weise nähern muss, will man den Schraubstock lösen und das eigene kreative, spontane Wesen befreien.

Dr. Michaela Trnka arbeitet mit Menschen, die ihr eigenes Potential entwickeln und entfalten möchten. Körperliche Beschwerden sind immer ein Hinweis auf Störungen, denen gedankliche Muster und Glaubensgrundsätze zugrunde liegen. Details auf www.aesculini.com. 

 

 

Leistungssport

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Der Spiegel widmet sich wieder einmal dem Thema Burnout.

Demnach soll in Deutschland jeder Vierte im Job einknicken, weil er sich ausgebrannt fühlt. Um dem vorzubeugen, sollte man wie ein Leistungssportler denken, sagt darin der Experte und Psychologe Michael Kellermann.

Ich habe diesen Artikel mit Kopfschütteln gelesen und mich wieder einmal gefragt: “ Fällt denn niemandem etwas auf ?“

Arbeitnehmer werden mit Leistungssportlern verglichen ? Mit Menschen, die es gewohnt sind an und über Ihre Grenzen zu gehen, die weder Schmerz, Kosten, Mühe oder Gefährdung ihrer Gesundheit scheuen, um extreme Leistungen zu vollbringen ?

Sein Rat: die Betroffenen sollen Erholungspausen einlegen. Er rät, sich zu überlegen was einem guttut und rät zur Überwindung. „Erholung passiert nicht einfach, man muss sie steuern.“

Erholung ist ein körperlicher Prozess, der durch Ruhe und Entspannung verbrauchte Kräfte zurückgewinnt und die Leistungsfähigkeit wieder herstellt. Ich behaupte also, Erholung passiert sehr wohl – man muss sie nicht steuern oder herbeiführen, sondern der Intelligenz des Körpers vertrauen und nicht gegen seine eigenen Instinkte arbeiten.

Aber vielleicht haben wir gerade das verlernt ?

Ich arbeite viel mit Menschen, die an chronischem Stress oder Burnout leiden und ich beobachte dabei immer wieder, dass diese Menschen sehr wohl spüren, dass sie erschöpft sind, aber trotz Urlaub, Wochenenden oder Auszeiten nicht ausreichend Reserven tanken oder regenerieren können. Oftmals scheitern gute Vorsätze “ endlich etwas für sich zu tun“ am  Energieaufwand und das beeinflusst die Motivation. Erholung soll ja Energie geben, nicht noch mehr belasten.

Wir haben in Österreich normalerweise 5 Arbeitstage und eine 40 Stundenwoche. Natürlich gibt es überall Spitzenzeiten oder Überstunden und sicherlich ist das allgemeine Tempo schneller geworden, aber das erklärt doch nicht die enorme Zahl der Krankenstände und Ausfälle durch chronische Stressbelastung.

Erschöpfungssyndrom, Anpassungsstörungen, Depression, Belastungsstörung, Burnout – alles weil wir nicht wissen, wie wir uns erholen sollen ? Oder liegt es vielleicht daran, dass niemandem mehr auffällt, das eine normale Berufstätigkeit bereits mit Spitzensport verglichen wird ?

Ich habe ein paar Ideen über die Hintergründe der Erschöpfungsepidemie am Arbeitsplatz und abseits davon, die ich in den nächsten Wochen hier vorstellen möchte – im Sinne einer ganzheitlichen Überlegung, die die Kausalität des Phänomens Burnout beleuchten soll.

Denn eines ist sicher – Arbeit soll Spass machen und nicht die Gesundheit ruinieren.

Kurzvortrag über Stress und Gesundheit bei ” Laut und Leise”

DR. MICHAELA TRNKA HAT SICH LANGE MIT STRESSMEDIZIN BESCHÄFTIGT UND ARBEITET INTENSIV MIT MENSCHEN, DIE BURN-OUT ALS CHANCE BETRACHTEN, “UM-ZU-LEBEN” UND WIEDER ZU SICH SELBST UND IHRER EIGENEN BESTIMMUNG ZU FINDEN.

Siehe auch: www.aesculini.com

Über die Gesundheit

WEGWEISE ZUM HÖREN

Teil II: Was ist Stress ?

Eine Betrachtung gängiger Begriffe und deren Zusammenhänge und Bedeutung für Leib, Geist und Seele. Im Mittelpunkt steht diesmal Stress.

Eine inhaltliche  Zusammenfassung bei gleichzeitiger Vertiefung anlässlich des Workshops vom 29.1.2012.

Was ist Stress ?

Teil I: Was ist Gesundheit ?