Willkommen bei Wegweise

Hervorgehoben

Leben auf freudvolle, intuitive Weise 

Das Werteverständnis unserer Gesellschaft legt den Schwerpunkt auf immer zuviel auf Produktivität, Wachstum und Konsum. Durch den damit verbundenen Leistungsdruck sind die Freiheit zur kreativen Entfaltung, die Intuition als Grundlage für persönliche Entscheidungen und das Gefühl für die Natur bei Vielen abhanden gekommen.
Aber nicht nur das – viele haben verlernt, ihrer „inneren Weisheit“ zu vertrauen und haben das Bewusstsein dafür verloren, wie wichtig die Weitergabe und Bewahrung des wertvollen alten Wissens und Könnens in allen Bereichen des Lebens als Basis für nachhaltiges Neues ist.

WEGWEISE motiviert und inspiriert dazu, authentisch zu leben und die „innere Weisheit“ wieder  für sich zu entdecken.

WEGWEISE –  Themenschwerpunkte:

  • GESUNDHEIT Balance auf allen Ebenen des Daseins finden
  • NEUE WEGE Gewohntes hinterfragen und neue Ansätze wagen
  • LEBENSARTSchönes für sich entdecken und wachsen lassen

Gestalten wir gemeinsam die Welt, in der wir leben wollen!

WEGWEISE VERANSTALTUNGEN

Hervorgehoben

WEGWEISE  hat derzeit 3 Arten von Veranstaltungen im Programm:

WEGE ZUR WAHRHEIT

WEGE ZUR WEISHEIT

WEGE ZUR GESUNDHEIT

Bitte informieren Sie sich unter dem Menüpunkt „Veranstaltungen“ über aktuelle Themen und geplante Aktivitäten. NEU ist WEGWEISE PRIVAT, eine individuelle und kostengünstige Variante darstellen.

JA oder NEIN – wie man Stress erkennt

 

DreimäderlJeder kennt das Gefühl im Stress zu sein: Gehetzt zu sein, die Schultern schmerzen, die Muskulatur ist angespannt, der Blutdruck steigt und man hat ein flaues Gefühl im Magen.

Stress ist das Gefühl zu wenig Zeit zu haben, sich den Aufgaben nicht ausreichend hingeben zu können und immer hinten nach zu sein.

Woher kommt dieses Gefühl ?

Natürlich sind wir alle sehr belastet. Neben den komplexen wirtschaftlichen und sozialen Anforderungen befinden wir uns in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels. Unsere Ideen und Vorstellungen einer stabilen Gesellschaft mit vorhersehbarem Lebensfahrplan verschwinden zunehmend. Nach außen hin scheint alles ruhig, doch man braucht nur die Zeitungen aufschlagen, mit Freunden und Bekannten sprechen und ein wenig den Zeitgeist zu verfolgen, um zu merken, dass derzeit kein Stein auf dem anderem bleibt.

Wenn man auf einer schwankenden Platform steht, versucht man unwillkürlich auszugleichen. Dies ist ein Vorgang, den der menschliche Körper in seiner Intelligenz ganz automatisch und perfekt umsetzt. Dennoch merkt man instinktiv, dass sich etwas verändert und dies ruft eine unwillkürliche Abwehrreaktion hervor. Obwohl wir befähigt sind uns allen Situationen des Lebens funktionsgerecht anzupassen, interpretiert unser Verstand die gefühlte  Instabilität als Gefahr und versetzt den Körper in Alarmbereitschaft. Dadurch wird eine Stressreaktion ausgelöst, die sich durch eine Verschiebung der Energieversorgung auf die Aktivitätsorgane – Herz-Kreislauf, Muskulatur und Gehirn – auszeichnet. Dies geht zu Kosten der so genannten Ruheorgane – Magen-Darmsystem, Immunsystem, Fortpflanzungssystem, und geht mit einer Umstellung des gesamten Stoffwechsels einher.

Wr alle leiden unter chronischem Stress, einer unbewussten Abwehrreaktion auf Auslöser aller Art. Emotionale Konflikte und Angst stehen hier an erster Stelle, verstärkt durch Kompensationsmechanismen wie Rauchen Alkohol oder falsche Ernährung nur um ein paar der Faktoren zu nennen). Viele von uns kennen das Gefühl der entspannten Aufmerksamkeit gar nicht – einem Zustand in dem man das Gefühl hat, alles fließt und das Leben ist einfach und bedarf keiner großen Anstrengung, auch wenn man viel um die Ohren hat.

Der erste Schritt bei der Stresslösung liegt darin sich selbst über den eigenen Stressmechanismus bewusst zu werden. Stress entsteht dann, wenn ein deutliches „NEIN“ empfunden wird, ein Ausdruck eines inneren Widerstandes gegen eine bestimmte Situation oder Anforderung.

DaisyÜBUNG

 

Setzen sie sich mit aufrechtem Rücken auf einen Sessel, die Füße parallel zueinander auf dem Fußboden. Legen sie die Hände auf die Oberschenkel und atmen sie ein paar Mal tief ein- und aus. Richten Sie die Aufmerksamkeit für ein paar Sekunden auf die Füße und Fußsohlen, um den Boden zu spüren (Man nennt das „erden“ und schon alleine dieser Vorgang kann Entspannung bringen).

Schließen Sie die Augen und stellen sich ein „JA“ vor. Sie können sich auch eine erfreuliche Situation vorstellen, oder ein lachendes Kind, oder eine ausgelassenes Beisammensein. Wie fühlt sich dieses „JA“ an ?

Und jetzt stellen Sie sich ein „NEIN“ vor – oder eine unangenehme Situation, vor der sie am liebsten davonlaufen würden. Halten Sie diese Empfindung für ein paar Sekunden.

Merken Sie den Unterschied ?

Dieses innere „NEIN“ ist es, das uns das Leben schwer macht, denn es setzt den Körper in Alarmbereitschaft und damit unter Stress. Da sich dieses „NEIN unangenehm anfühlt, versuchen wir uns durch viele Aktivitäten abzulenken. Die Ursache bleibt aber bestehen.

Für den Anfang genügt es Situationen zu erkennen, bei denen man mit „NEIN“ reagiert. Einfach erkennen, ohne zu urteilen oder zu versuchen etwas zu ändern. Einfach bemerken, dass der Körper in bestimmten Situationen „NEIN“ sagt und wir alles versuchen, dieses „NEIN“ nicht zu hören. Man kann ein kleines Notizbuch anlegen um zu sehen, wann diese Situationen auftreten und wer beteiligt ist. Einfach nur bemerken. Keine Schuldzuweisungen oder Interpretationen sind notwendig. Einfach „JA“ zum „NEIN“ sagen…und abwarten, was passiert.

 

VERANSTALTUNGSHINWEIS: Am 8.1.2013 ist Dr. Michaela Trnka zu Besuch bei „Guten Abend  Wien“ bei W 24 und spricht über Stress erkennen. Dies ist die erste Folge einer 5-teiligen Serie

DaisyDie 5 E-lemente der Stresslösung

Folge1: ERKENNEN (8.1.2013 um 18:30 und ab 9.1.2013 in der Videothek)

Mehr über Dr. Michaela Trnka

Bitte weitersagen

 

Stille Nacht, Heilige Nacht

Kürzlich habe ich ein Interview für eine (rosa) Tageszeitung gegeben – über den Weihnachtsstress und wie man die Feiertage überlebt. (Wer es nachlesen will, der Beitrag erscheint in der heutigen Ausgabe, am 24. Dezember).

Was mir während des Gesprächs auffiel war der negative Unterton der Fragen. Weihnachtsstress, lästige Verwandte, verstaubte Rituale, Geschenke die man nicht braucht, zu viel und zu fettes Essen, Unfrieden, Streit.

Ich habe mich sehr bemüht, Freude und Gleichmut in meinen Antworten mitschwingen zu lassen, mit dem Hinweis, dass Erwartungen unser Erleben beeinflussen. Wie es schon im Wort selbst anklingt, „warten“ wir auf ein bestimmtes Ereignis in der Zukunft, und wenn diese nicht genauso eintreffen, sind wir irritiert, weil unser inneres Bedürfnis nach Stabilität und kalkulierbaren Situationen gestört wird.

Im positiven, wie im negativem Sinn.

Weihnachten ist das Fest der Menschwerdung. Zeitgemäß würde man Manifestation dazu sagen, wenn aus Potential Form wird. Wie man es auch sehen will, traditionell, säkular oder neutral, Weihnachten ist ein einfach ein Fest der Freude, der Gnade, der Stille und des Staunens über das Wunder des Lebens.

Und der Rest ist einfach Unsinn.

Ich möchte heute allen meinen Lesern für ihr Interesse, Freundschaft und die Inspiration danken. Mir geht es um den Weg der Wahrheit und das erstaunliche Abenteuer zu sich selbst zu finden. Für ein Leben voller Freude, Staunen und Mitgefühl.

Und als kleinen Vorgeschmack, Giotto’s wunderbares Fresko, das fast 800 Jahre alt ist, und das schönste aller Weihnachtslieder. Fröhliche, friedvolle und fantastische Weihnachten.

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Stille Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute, hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlischer Ruh,
Schlaf in himmlischer Ruh.

Stille Nacht, heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund,
Jesus, in deiner Geburt,
Jesus, in deiner Geburt.

Stille Nacht, Heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht,
Durch der Engel Halleluja.
Tönt es laut von ferne und nah:
Jesus, der Retter ist da,
Jesus, der Retter ist da!

 

Wege aus der Angst

Foto: © CatrinPhoto; ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Ganzheitsmedizin bedeutet den Menschen in seiner Gesamtheit wahrzunehmen und gesundheitlichen Störungen ursächlich zu begegnen.  Angst oder Angststörungen sind keine Krankheiten, sondern Symptome, die uns auf eine tiefer liegende Ursache hinweisen möchten.

Überlegen Sie: Was wären Krankheit oder Krise ohne die damit verbundene Angst?

Angst gehört zur emotionalen Grundausstattung des menschlichen Organismus. Sie ist die Alarmanlage des Menschen, die verlässlich vor Gefahren warnt. Genauso wie man vor einer Alarmanlage erschrickt, reagiert der Organismus mit einer heftigen Stressreaktion, die ihn befähigt sich aus der als bedrohlich empfundenen Situation zu entfernen.

Entwicklungsgeschichtlich hat die Angst die Aufgabe unser Überleben zu sichern. Wenn man einmal eine unangenehme oder schmerzhafte Erfahrung gemacht hat – zum Beispiel dass Feuer heiß ist, ist es die Angst, die uns in Zukunft davor warnt, zu nahe ans Feuer zu gehen. Im Laufe des Lebens lernen wir so viele real existierende Gefahren zu vermeiden oder angemessen zu reagieren. Dies lässt sich mit einem Vogel vergleichen, der auffliegt, wenn sich eine Katze nähert.

Überlegen Sie: Lebt der Vogel in ständiger Angst vor der Katze ?

Angst löst eine sogenannte Stressreaktion aus, die den Körper befähigt in Gefahrensituationen optimal zu reagieren. Dabei kommt es zu einer Umverteilung der Energieversorgung auf jene Körperteile, die zur Gefahrenabwehr benötigt werden: Das Herz-Kreislaufsystem, da mehr Energie verbraucht wird, die Muskulatur, um zu kämpfen oder zu fliehen, und das Gehirn, um die Abwehr zu steuern. Dies geht auf Kosten der sognannten Ruheorgane – das Magen-Darmsystem, die Immunabwehr und die Fortpflanzungstätigkeit.  Wichtig ist auch, dass der Metabolismus (Energieversorgung) umgestellt wird, um den Körper rasch mit Energie versorgen zu können.

Ist die Gefahrensituation vorbei, kommt der Körper schnell wieder zur Ruhe und die Situation normalisiert sich innerhalb von kurzer Zeit.

Angst ist also ein nützliches Warnsystem, das uns vor Gefahren schützen soll. Wie kommt es aber dazu, dass Angst so viele Menschen plagt und sogar krank macht?

Angst ist mit Abstand der größte Stressfaktor, den es gibt.

Überlegen Sie: Warum gibt es soviel Fehlalarm, der uns aus der Ruhe bringen ?

Viele Menschen machen die Erfahrung, dass die Angst vor einer bestimmten Situation viel schlimmer ist, als die Situation selbst. Im Grunde fürchtet man sich ja nicht vor einer bestimmten Situation, sondern eher vor bestimmten Konsequenzen, die mit negativen Erwartungen verbunden sind.

Überlegen Sie: Wie oft sind ihre schlimmsten Befürchtungen genau so eingetroffen?

Oft ist Angst ein unterschwelliges Gefühl, das sich als Unruhe oder Nervosität erkennbar macht. Wir spüren nicht nur das beengende Gefühl der Angst, sondern vor allem die Symptome der Stressreaktion, die durch die Angst ausgelöst wird, als Abwehrreaktion auf etwas, das wir zwar befürchten, das aber noch gar nicht da ist.

Befürchten kann man nur etwas, das man zwar aus der Vergangenheit kennt, das aber in der Zukunft liegt. Gibt es jetzt, im Moment etwas wovor wir uns fürchten müssen ?

Überlegen Sie: Gibt es JETZT etwas, das ich tun kann oder muss?

Angst selbst ist also ein Alarmsignal, sich vor etwas zu fürchten ist Ausdruck einer Angst vor einem Auslöser in der Zukunft. Ganz so, als würde man konstant die Alarmanlage schrillen lassen, um sich daran zu erinnern, das man sich vor den Einbrechern fürchtet.

Viele unserer Ängste sind unbewusst und haben mit sogenannten Konditionierungen zu tun. Dies sind automatische Reaktionsmuster, die sich aufgrund von als unangenehm oder bedrohlich empfundenen Situationen gebildet haben. So ist zum Beispiel die unterschwellige Angst zu versagen, krank zu werden, verlassen zu werden oder Schmerzen zu erleiden oft Ausdruck eines Kindheits- oder sogar vorgeburtlichen Erlebnisses, das uns das ganze Leben im Bann halt. Die Standards und der Leistungsdruck unserer Gesellschaft verstärken diese Konditionierungen durch Ansprüche, denen wir glauben gerecht werden zu müssen.

Überlegen Sie:  Setze ich mich selbst unter Druck und ist es notwendig ?

Symptome der Angst sind also mit einer Reaktion auf eine schrillende Alarmanlage zu vergleichen und man hat die Wahl: entweder die Warnsignale zu ignorieren und die Symptome zu unterdrücken (durch Ablenkung, Drogen oder Medikamente), oder sich mit Interesse der tieferen Ursache zuzuwenden – so, als würde man nachsehen gehen, warum der Alarm ausgelöst wird.

Jede Angst hat eine Geschichte und sich dieser zu nähern, ist der erste Schritt zur Heilung. Fragen Sie sich: was will mir die Angst sagen – und vertrauen sie der Antwort.

Die Ursache der (chronischen Angst ist immer eine unwillkürliche Reaktion auf die Empfindung “nicht zu wissen” – das heißt keine Kontrolle darüber zu haben, wie etwas ausgehen wird, denn selbst wenn es Prognosen oder Vorhersagen gibt, können wir nicht sicher sein, wie sich eine Sachlage entwickeln wird und wofür dies letztendlich  gut sind.

Überlegen Sie: Hätten Sie Angst, wenn Sie sicher wüssten dass alles gut ausgeht ?

Ein weiterer Schritt ist zu lernen, sich von quälenden Gedanken zu befreien. Dies geschieht einerseits durch Logik (“Kann ich absolut sicher sein, ob das, was ich befürchte auch eintrifft?”), andererseits durch Lenken der Aufmerksamkeit weg von den Gedanken, in den eigenen Körper.  Dem Atem folgen, bewusst zu entspannen oder sich bei einem Spaziergang von der Natur helfen zu lassen, sind einfache, doch extrem wirksame Methoden.

Manchmal sind Angstzustände (Unruhe, Aggressivität) oder Angststörungen ( Panikattacken) so ausgeprägt, dass professionelle Hilfe, unter Umständen auch Medikamente, in Anspruch genommen werden müssen. Wichtig ist aber immer die Ursachensuche, denn als quälend empfundene Angst hat immer einen Grund und einen damit verbundene Auslöser.

 ERSTE HILFE:

Was tun bei Angst und Stress ? Die ABC – Regel hat sich bewährt:

Anerkennen: Dies ist der erste und wichtigste Schritt. Nehmen Sie die Angst und das unangenehme Druckgefühl an. Sagen sie “ JA “ dazu – Ja, ich verspüre Angst.

Beobachten: Beobachten Sie sich und Ihre Reaktionen. Wann tritt das Angstgefühl auf, mit welchen Situationen und Menschen ist es verbunden ? Gibt es „Trigger“ ? Wie reagieren Sie darauf ?

Causal hinterfragen: Ist es JETZT notwendig, in Aufruhr zu sein ?

Angst und Unruhe lassen sich leicht lösen, wenn man sich angewöhnt, im Hier und Jetzt zu sein. Viele Dinge lösen sich von selbst, und Ruhe und Gelassenheit stellen sich ein.

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VERANSTALTUNGSHINWEIS: Am 3.12. hält Dr. Michaela Trnka einen Vortrag über „Wege aus der Angst“ im Rahmen des MiniMed Studiums (Eintritt frei)

Wege aus der Angst
Wie man Angst und Krise als Wachstumschance nützen kann

19:00 Uhr
Novomatic Forum – Festsaal
Friedrichstr. 7, 1010 Wien

Mehr über Dr. Michaela Trnka

Land der Invaliden

Manchmal wil man das, was in den die Medien verbreiten einfach nicht glauben.

Diesmal geht es um eine Studie die Gründe für Frühpensionierungen untersucht. Psychische Erkrankungen seien immer häufiger Anlass für Invalidität. Besonders bei Frauen, nämlich fast 50%.

Professoren und Experten analysieren  das Datenmaterial und kommen zu dem Schluss, dass Frauen stärker belastet seien, weil sie häufiger in sozialen oder pflegerischen Berufen arbeiten und weil sie die Doppel – und Dreifachbelastung von Familie, Beruf und Privatleben zu tragen haben, während Männer das Familienleben eher als Ausgleich empfinden. Wie dem auch sei, laut der Studie werden Frauen eher depressiv, Männer greifen zum Alkohol und der nächste Schritt führt in die invaliditätsbedingte Frührente – aus psychischen Gründen.

Mich hat interessiert, wie viele Menschen hierzulande in Frührente gehen. Das Ergebnis hat mich überrascht:

Vier von zehn Männern und eine von drei Frauen gehen als Invalide in die Rente. Über beide Geschlechter hinweg sind es 37,8 Prozent. Im Alter von 55 bis 59 gibt es in keinem anderen europäischen Land auch nur annähernd so viele „invalide“ Pensionisten wie in Österreich.‘

Jeder dritte Angestellte wurde 2005 aufgrund einer psychischen Erkrankung frühpensioniert. Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich die Zahl der aufgrund psychischer Belastungen nicht mehr Arbeitsfähigen fast verdoppelt. Jeder vierte Angestellte geht aufgrund einer Erkrankung des Bewegungsapparats vorzeitig in den Ruhestand.

Erkrankungen des Bewegungsapparates haben zumeist psychische Ursachen, man kann sie also getrost hinzuzählen.

Ein erschütterndes Bild, finden Sie nicht ?  Wie kann es sein,  dass eine 38,5 Stundenwoche Menschen scharenweise in die Invalidität schickt? Wie kann es sein, dass Menschen mit relativ geringen Bezügen lieber aus dem Arbeitsprozess ausscheiden, als sich weiterhin aktiv, mit all ihren Erfahrungen und dem Wissensschatz einer jahrelangen Berufstätigkeit einbringen ? Wie kann es sein, dass offizielle Stellen, Interessengruppen und die Medien dazu hartnäckig schweigen ?

Offensichtlich macht uns Erwerbsarbeit, wie sie derzeit organisiert ist,  krank und zwar in einem Ausmaße, das an eine Epidemie denken lässt. Jeder 3. Angestellte wegen einer psychischen Erkrankung frühpensioniert, Tendenz steigend ? Eine von 3 Frauen geht als Invalide in die Rente ? Und alles nur, weil sie Familie, Haushalt und Beruf unter einen Hut bringen will ?

Denkt denn niemand nach ? Fällt denn niemanden etwas auf ?
Wollen wir wirklich so leben ?

Was ich mir wünsche ist Ehrlichkeit und Mut für ein rigoroses Aufdecken der Kausalität. Niemand ist schuld. Niemand (!) ist schuld. Weder die Arbeitgeber, noch die Arbeitnehmer, noch der Staat, noch die Wirtschaft. Jeder tut sein bestes, aber irgendwie hat uns die Realität überholt und das, was vor zwanzig Jahren noch gültig war, hat längst ausgedient und muss dringend revidiert werden. Was sich nicht geändert hat ist, dass Menschen sich sinnvoll betätigen wollen, Freude an Kreativität und Kooperation haben und ihr Wissen und ihre Talente in den Arbeitsprozess einbringen möchten. Und noch etwas – wenn die Systeme nicht mehr passen, muss man diese an die neuen Gegebenheiten anpassen, aber nicht die Menschen in die alten Systeme zwingen.

Bedingungen, die für  fast die Hälfte der Arbeitnehmer derartig gesundheitsschädlich sind, sodass sie invaliditätsbedingt  in die Frühpension gehen müssen,  sind jedenfalls keine Lösung, mit der ich gesellschaftspolitisch einerstanden bin. Genauso wenig wie ich einverstanden bin mit den lauen Erklärungen der Experten, die nicht mal an der Oberfläche des Problems kratzen, sondern lieber mit bekannten Allgemeinplätzen wie Doppelbelastung oder Zunahme der psychischen Erkrankungen argumentieren.

Wir alle sehen, dass etwas nicht stimmt.  Oder ?

Im Schraubstock

© CatrinPhoto; All rights reserved.

„Ich fühle mich wie im Schraubstock “ sagte unlängst eine Bekannte.

Ich glaube wir alle kennen dieses Gefühl, eingeklemmt zwischen Zwängen, Routine und Erwartungen zu sein. Kein Platz für Spontaneität, keine Nische für Kreativität und kein Spielraum für Experimente.

Es tut richtig weh im Schraubstock zu stecken.

Körperlich ist eine angespannte Muskulatur das Equivalent für das Schraubstocksyndrom. Schmerzende Schultermuskeln, verkrampfte Muskelpakete entlang der Wirbelsäule, eine unangenehme Spannung der Gesichtsmuskulatur, besonders der Kiefer.  Diese An-und Verspannung ist oftmals die Ursache für Rückenschmerzen und Unbeweglichkeit.

Ein Schraubstock hält mit eiserner Kraft etwas zusammen, das sonst auseinander fallen würde. Und im gewissen Sinne ist das auch bei uns Menschen so. Im Sinne der energetischen Medizin, gehört die Muskulatur zum Kreislauf der Leber, die wiederum zuständig ist, für den freien Fluss von Energie und Gefühlen. Im Sinne der westlichen Medizin, ist es der erhöhte vegetative Tonus der chronischen Stressreaktion,die für die schmerzhaft empfundene Anspannung und Verhärtung der Muskulatur verantwortlich ist.

Wir halten uns also mit aller Kraft aufrecht, obwohl wir lieber nachgeben würden. Aber würde dann nicht alles zusammenbrechen ?

Es macht Sinn, sich dem Schraubstock, der den freien Fluss der Energie und der Gefühle zurückhält und somit Beschwerden bereitet, kontemplativ zu begegnen und sich selbst ein paar Fragen zu stellen:

Woran versuche ich festzuhalten ? Welche Erwartungen versuche ich zu erfüllen ? Für wen muss ich mich aufrecht halten ? Versage ich mir Kreativität und Spontaneität ? Und -was würde passieren, wenn ich mich aus meinen eigenen Zwängen befreite ?

Oftmals hat das Gefühl im Schraubstock zu stecken auch mit unbewussten Ängsten vor Veränderung zu tun. Auf der einen Seite erahnt man neue Möglichkeiten, auf der anderen Seite möchte man Altes und Gewohntes nicht aufgeben. Um diesen Konflikt auszuweichen, auch weil man sich erschöpft oder ausgelaugt fühlt, wird oft eine „eiserne Haltung“ angelegt, die wiederum das Schraubstockgefühl verstärkt.

Was also tun ?

Bewegung ist hier das beste Mittel. Laufe, Walken oder Spaziergänge an der Natur bringt den Kreislauf´in Schwung. Auch energetische Übungen, wie zum Beispiel Yoga oder Pilates sind sinnvoll. Sehr hilfreich kann auch Körperarbeit, wie zum Beispiel die Feldenkraismethode sein, um unbewussten Blockaden auf die Spur zu kommen und über gezielte Bewegung die die verhärteten Muskeln, welche den Schraubstock der Seele bilden, zu lockern. Es geht nicht nur um eine Linderung der körperlichen Beschwerden – es geht auch um die Kausalität, die der Störung zugrunde liegt.

Überforderung und Pflichtbewusstsein, Angst vor Veränderung und festgefahrene Gedankenmuster gehören hier zu den klassischen Auslösern, denen man sich auf sanfte Weise nähern muss, will man den Schraubstock lösen und das eigene kreative, spontane Wesen befreien.

Dr. Michaela Trnka arbeitet mit Menschen, die ihr eigenes Potential entwickeln und entfalten möchten. Körperliche Beschwerden sind immer ein Hinweis auf Störungen, denen gedankliche Muster und Glaubensgrundsätze zugrunde liegen. Details auf www.aesculini.com. 

 

 

Scharfe Radieschen

Die Seewinkler Gemüsebauern haben sich nach 20 Jahren der Zusammenarbeit von der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft LGV getrennt. Grund dafür war dass die LGV ausschliesslich auf beheizte Indoor Produkte setzt, die Seewinkler Gärtner aber Freilandgemüse ziehen. Dies ist nun zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal geworden. Paradeiser aus dem Gewächshaus oder von Hand gezogene Radieschen, die auch nach etwas schmecken ?

Für viele Menschen ist gesundes Essen wichtig geworden und es ist ein guter Schritt, bewusster zu werden. Was nehmen wir zu uns, wo kommt es her und was ist wirklich drinnen ?  Wir greifen nach Obst und Gemüse, im Wunsch nach gesunden frischen Nahrungsmitteln, aber die Chance ist groß, ein Produkt aus dem beheizten Gewächshaus nach Hause zu tragen.

Sonne und die Nährstoffe des Erdbodens sind Wachstumsfaktoren, die die Qualität des Nahrungsmittels und damit unsere Gesundheit nachhaltig beeinflussen. Natürlich spricht nichts dagegen im Winter auch einmal nach dem Glashaussalat zu greifen, aber spätestens ab März gibt es wieder Freilandgemüse aus der Natur. Es sollte uns allen  bewusst sein, dass nur die Natur und die natürlichen Nähr – und Abwehrstoffe geben kann. Effizienz und Profitabilität dürfen nicht zu Lasten der Gesundheit gehen. DerTrend der Gesetzgeber und der Anbieter Massenware zu bevorzugen, ist leider nicht zu übersehen.

Ein Gemüsekalender hilft dabei, saisonal zu genießen. Wer wirklich gesund essen will hält sich an die drei Merkmale: saisonal, regional und bio.

Es braucht bloss ein bisschen Aufmerksamkeit. Denn was man kauft, dass is(s)t man.

Leistungssport

Photo © CatrinPhoto; All rights reserved

Der Spiegel widmet sich wieder einmal dem Thema Burnout.

Demnach soll in Deutschland jeder Vierte im Job einknicken, weil er sich ausgebrannt fühlt. Um dem vorzubeugen, sollte man wie ein Leistungssportler denken, sagt darin der Experte und Psychologe Michael Kellermann.

Ich habe diesen Artikel mit Kopfschütteln gelesen und mich wieder einmal gefragt: “ Fällt denn niemandem etwas auf ?“

Arbeitnehmer werden mit Leistungssportlern verglichen ? Mit Menschen, die es gewohnt sind an und über Ihre Grenzen zu gehen, die weder Schmerz, Kosten, Mühe oder Gefährdung ihrer Gesundheit scheuen, um extreme Leistungen zu vollbringen ?

Sein Rat: die Betroffenen sollen Erholungspausen einlegen. Er rät, sich zu überlegen was einem guttut und rät zur Überwindung. „Erholung passiert nicht einfach, man muss sie steuern.“

Erholung ist ein körperlicher Prozess, der durch Ruhe und Entspannung verbrauchte Kräfte zurückgewinnt und die Leistungsfähigkeit wieder herstellt. Ich behaupte also, Erholung passiert sehr wohl – man muss sie nicht steuern oder herbeiführen, sondern der Intelligenz des Körpers vertrauen und nicht gegen seine eigenen Instinkte arbeiten.

Aber vielleicht haben wir gerade das verlernt ?

Ich arbeite viel mit Menschen, die an chronischem Stress oder Burnout leiden und ich beobachte dabei immer wieder, dass diese Menschen sehr wohl spüren, dass sie erschöpft sind, aber trotz Urlaub, Wochenenden oder Auszeiten nicht ausreichend Reserven tanken oder regenerieren können. Oftmals scheitern gute Vorsätze “ endlich etwas für sich zu tun“ am  Energieaufwand und das beeinflusst die Motivation. Erholung soll ja Energie geben, nicht noch mehr belasten.

Wir haben in Österreich normalerweise 5 Arbeitstage und eine 40 Stundenwoche. Natürlich gibt es überall Spitzenzeiten oder Überstunden und sicherlich ist das allgemeine Tempo schneller geworden, aber das erklärt doch nicht die enorme Zahl der Krankenstände und Ausfälle durch chronische Stressbelastung.

Erschöpfungssyndrom, Anpassungsstörungen, Depression, Belastungsstörung, Burnout – alles weil wir nicht wissen, wie wir uns erholen sollen ? Oder liegt es vielleicht daran, dass niemandem mehr auffällt, das eine normale Berufstätigkeit bereits mit Spitzensport verglichen wird ?

Ich habe ein paar Ideen über die Hintergründe der Erschöpfungsepidemie am Arbeitsplatz und abseits davon, die ich in den nächsten Wochen hier vorstellen möchte – im Sinne einer ganzheitlichen Überlegung, die die Kausalität des Phänomens Burnout beleuchten soll.

Denn eines ist sicher – Arbeit soll Spass machen und nicht die Gesundheit ruinieren.

Kurzvortrag über Stress und Gesundheit bei ” Laut und Leise”

DR. MICHAELA TRNKA HAT SICH LANGE MIT STRESSMEDIZIN BESCHÄFTIGT UND ARBEITET INTENSIV MIT MENSCHEN, DIE BURN-OUT ALS CHANCE BETRACHTEN, “UM-ZU-LEBEN” UND WIEDER ZU SICH SELBST UND IHRER EIGENEN BESTIMMUNG ZU FINDEN.

Siehe auch: www.aesculini.com

Knopf im Kopf

Image: © CatrinPhoto. All rights reserved

Knopf im Kopf ist der Titel eines der Wegweise Workshops.

Hierbei geht es um die Lösung von kniffligen Entscheidungen, die einfach nicht zur Lösung kommen wollen. Einerseits…andererseits, aber…jedoch. Jeder kennt diese Zwickmühle,

Das sind manchmal große Entscheidungen, die Beziehungen, Wohnraum, Umzug, Wechsel des Arbeitsplatzes usw. betreffen. Oder auch relativ kleine Aufgaben, die aber zu keiner befriedigenden Lösung kommen wollen.

Die beste Methode ist einfach alles liegen und stehen lassen, und etwas anderes zu tun. Im Moment, wo sich der Fokus von den eingefahrenen Gedankenmustern und Begründungen gelöst hat, ergibt sich die Entscheidung oft wie von selbst. “ Aha…das ist es“. Und manchmal sind es ganz überraschende Ansätze, an die man vorher  gar nicht gedacht hat.

Ein „Knopf im Kopf“ ergibt sich, wenn man zu rigide an seinen Erfahrungen und Erwartungen festhält. Das sind einfach zu viele Vorgaben und man engt den Spielraum zu sehr ein. Gerade bei großen Entscheidungen möchte man sich sicher sein, und das ist ja sowohl auch vernünftig als auch verständlich.

Wo trifft man eigentlich Entscheidungen ?

Da gibt es einmal die rationale Komponente. Diese basiert auf unserem Wissen, unseren Erfahrungen und unseren Vorlieben. Mit Hilfe unseres Verstandes können wir Argumente „für“ und „wider“ abwägen, Berechnungen anstellen, verschiedene Meinungen bewerten und mit der eigenen Erfahrung abgleichen. Hinter einer Entscheidung steht also der gesamte Wissen-und Erfahrungsschatz des Lebens, mehr oder weniger beeinflusst von unserer Umwelt.

Daneben gibt es aber auch die unbewusste Komponente unserer Gedanken, Vorstellungs- und Gefühlswelt. Diese ist bei Entscheidungen wesentlich mehr beteiligt, als wir annehmen. Oft ist es sogar so, dass die rationalen Argumente dazu herangezogen werden, eine Gefühlsentscheidung zu begründen oder zu rechtfertigen. Dies ist oft bei negativen Entscheidungen der Fall, da das Risiko zu hoch erscheint. Bei Entscheidungen die eine positive Gefühlswelle auslösen und unsere bewussten oder unbewussten Wünsche treffen, denken wir oft gar nicht richtig nach, da die emotionale Komponente das Angebot in seinem besten Licht erscheinen lässt.

Viel zuwenig beschäftigen wir uns allerdings mit unserer eigenen Intuition als Entscheidungshilfe. Intuition ist die plötzliche Eingebung eines Weges oder einer Lösung, ein inneres „Wissen“, das keinerlei zusätzlichen Erklärung bedarf.

„Plötzlich wusste ich, was ich tun muss“ ist die typische Beschreibung eines intuitiven Treffers. Die klassische “ Bauchentscheidung“, die aus unserem tiefsten Inneren zu kommen scheint.

Der Unterschied zwischen einer emotionalen und intuitiven Entscheidung ist, dass letztere keinen Erklärungsbedarf hat. Gefühlsentscheidungen bedürfen guter Argumente, Intuition präsentiert sich einfach.

Wie kann man nun bei Bedarf tief in sein eigenes inneres Wissen hineinreichen, um kreative Lösungen zu finden ?

Intuition tritt ein, wenn man sich von Gedanken, Vorstellungen und Erwartungen frei macht. Diese sind es, die uns oft hindern, neue Wege zu gehen. „Knopf im Kopf“ bedeutet, dass alte Ansätze einfach nicht mehr funktionieren und für die neue Situation ungeeignet sind. Aber um das Neue zu sehen, muss man sich vom Alten lösen.

Das geht auch bei großen Entscheidungen am besten so, dass man sich bewusst von der Argumentationsfalle des eigenen Verstandes löst. Dieser kennt nur, was er weiß – Neues ist suspekt, da nicht einschätzbar. Alte Gedankenketten sind vertraut, neue Ideen weden als „nicht überprüfbar“ und unsicher beurteilt.

Die Antwort liegt meistens bereits in der Frage. Eine gute Methode ist es also, die Entscheidungsfrage aufzuschreiben und einfach bei sich zu lassen. Man kann in sich hineinfühlen, ob die Frage selbst bereits ein angeregtes oder eher vorsichtiges Gefühl auslöst. Dies gibt einen bereits weitere Hinweise auf die Bereitschaft die Antwort überhaupt hören zu wollen.

Denn eines ist sicher: Sie kennen die Antwort bereits.

Beben

In Italien wurden sechs Seismologen  und ein leitender Angestellter des Zivilschutzes zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Der Grund? Sie hatten die Gefahr eines bevorstehenden Erdbebens unterschätzt und die Bevölkerung zu Unrecht beruhigt. Eine Woche später bebte die Erde und 350 Menschen starben.

Jedes Beben ist individuell und kann trotz empfindlicher Geräte und wissenschaftlichen Formeln nicht mit genügend großer Sicherheit oder Wahrscheinlichkeit vorher gesagt werden. Das scheint aber nicht das Problem gewesen zu sein.

Wie es scheint, haben sich die Wissenschaftler den Forderungen der Zivilschutzbehörde gebeugt und die Gefahren herunter gespielt. Dies ist einerseits verständlich, da man die Bevölkerung nicht unnötig alarmieren wollte, andererseits wurden dadurch wichtige Vorkehrungen nicht getroffen und das Beben traf die Bevölkerung unvorbereitet.

Was mir interessant erscheint, ist die Signalwirkung. Die Wissenschaft darf sich nicht politischen Interessen beugen. Das Erdbeben in L’Aquila hat 390 Menschen das Leben gekostet und gewaltigen Schaden angerichtet. Eine humanitäre Katastrophe, die man vielleicht nicht vorhersehen konnte, aber für die man besser vorbereitet hätte sein können.

Wir wissen nicht, was wirklich geschehen ist. Die Zeitungsmeldungen widersprechen sich zum Teil und die internationale Wissenschaftsgemeinde ist empört über die Urteile. natürlich kann man Erdbeben nicht vorhersagen, aber warum wurde mit voller Absicht ein großes Risiko eingegangen ? Was ich vermisse, ist eine offene Diskussion über die Unabhängigkeit und die Aussagekraft der Wissenschaft. Bei Erbeben, Atomkraft, Gentechnologie und in der Medizin. Nur um ein paar zu nennen.

Wahrheit oder Karriere ? Das ist die Frage. Und – was hätten Sie getan ?
Haben wir nicht alle schon einmal Fakten oder Zahlen anders dargestellt, als es der Wirklichkeit entsprach ? Weil wir darum gebeten wurden oder weil man einen Vorteil darin sah ?

L’Aquila ist überall.

Nobel und Nieren

Image: © CatrinPhoto

Der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaft ging an zwei Spieltheoretiker.

Diese haben sich bereits eines der dringlichen Probleme angenommen – der Nachfrage an Nierenspender. Es gibt genügend Menschen, die bereit wären für Verwandte oder Freunde eine Niere zu spenden, doch oft besteht eine Unverträglichkeit und der Körper des Patienten stößt die verpflanzte Niere ab. Die Wissenschafter bauten nun einen Markt auf, der die inkompatiblen Paare vernetzte und so die Chance erhöhte, doch noch zu einer passenden Niere zu kommen. Dieses System funktioniert ohne Geld. Auch die, die keinen Spender haben profitieren davon, denn wenn es mehr Nieren am Markt gibt, rücken sie auf der Warteliste schneller vor.

Alvin E Roth und Lloyd Shapley heißen die beiden. Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass der Nobelpreis an ein Forscherteam geht, dass sich mit Alternativen zum derzeitigen Anerbot-Nachfrage Paradigma beschäftigt.  „Economics is about real life…“sagt Alvin E. Roth in seinem Interview und da muss man ihm Recht geben.

Oft lassen sich Probleme dadurch lösen, dass man sich von den üblichen Voraussetzungen und Glaubenssystemen  löst – wie zum Beispiel wem man eine Niere spenden möchte.

Eine weitere Nachricht vom Nobelpreiskommitee: Der diesjährige Preis für Medizin und Physiologie ging an ein Forscherteam, das nachgewiesen hat, dass reife Stammzellen verjüngt werden können und damit wieder in ihr pluri-potentes Stadium zurückgeführt werden können. Das hat ungeahnte therapeutische Konsequenzen. Man nimmt eine Körperzelle, reprogrammiert sie und beginnt dann, die gewünschten Zelltypen – zum Beispiel Nerven- oder Muskelzellen – zu züchten.

Schöne neue Welt. Man muss nur dran glauben…